‚Ewige Zuchthäusler?!‘

Entschädigung für Justizverurteilte und die individuellen sowie gesellschaftlichen Auswirkungen

Das Projekt „Ewige Zuchthäusler?!“, angesiedelt in der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel und gefördert durch die Stiftung EVZ im Rahmen der Bildungsagenda NS-Unrecht, wird sich einer bislang kaum berücksichtigten Verfolgtengruppe widmen: den im Nationalsozialismus in Wolfenbüttel inhaftierten und hingerichteten Justizverurteilten aus Westeuropa. Dabei stehen die individuellen Erfahrungen bei der Durchsetzung von Entschädigungsleistungen und der Kampf um gesellschaftliche Anerkennung der Justizverurteilten im Fokus.

 

Das Projekt widmet sich u.a. folgenden Fragen: Welche Sonderregelungen bezügliche den Entschädigungszahlungen gab es für Justizverurteilte? Wurde zwischen den Opfergruppen (z.B. politisch Verfolgte u. Widerstandskämpfer) unterschieden? Welche Rolle spielte die Durchsetzung von Entschädigungsansprüchen für die gesellschaftliche Anerkennung der bisher marginalisierten Verfolgtengruppe der Justizverurteilten? Lassen sich daraus Rückschlüsse auf Bewertung etwa von politischem Widerstand ziehen?

 

Dafür wird das Projektteam durch Archivrecherchen, lebensgeschichtliche Interviews mit Angehörigen und der Bearbeitung von Nachlässen neue Quellen zur Thematik der Entschädigungszahlungen dieser Verfolgtengruppe im europäischen Kontext generieren und dadurch zur Schließung einer Forschungslücke beitragen. Das Thema soll in die Hochschullehre integriert und durch die Entwicklung von berufsgruppenspezifischen Bildungsangeboten dauerhaft nutzbar gemacht werden. 

 

Der öffentlichkeitswirksame Charakter des Projekts wird durch die Erstellung eines Blogs unterstrichen, welcher während der Projektlaufzeit über die Fortschritte im Projekt informiert und somit einen Einblick in konkrete Forschungsarbeit gibt. Abgeschlossen wird das Projekt Ende 2024 durch ein wissenschaftliches Panel und den Launch einer multimedialen Website.

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