Die Gedenkstätte
Am historischen Ort des ehemaligen Strafgefängnisses Wolfenbüttel mit einer 1937 eingerichteten Hinrichtungsstätte thematisiert die Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel die Geschichte von Justiz und Strafvollzug im Nationalsozialismus. Diese Themen stehen für die Verfolgung im Namen des Rechts. Bis 1945 war das Strafgefängnis Wolfenbüttel die zentrale Haftanstalt im ehemaligen Freistaat Braunschweig und Teil eines vernetzten Systems von Justizhaftstätten, das weit über die Reichsgrenzen hinausreichte.
Heute befindet sich die Gedenkstätte innerhalb des Sicherheitsbereichs der JVA Wolfenbüttel. Hier entstehen Fragen der Geschichte an die Gegenwart und umgekehrt. Die unterschiedlichen politischen und justiziellen Ordnungen sind ein wesentlicher Ausgangspunkt der Bildungsarbeit und des heutigen Erinnerungsortes.
Die Geschichte der Gedenkstätte dokumentiert auch das Ringen um eine öffentliche Thematisierung der Verantwortung der Justiz während des Nationalsozialismus. Erst 1990 wurde durch das niedersächsische Justizministerium die Gedenkstätte in der JVA eingerichtet – eine Folge der Bemühungen ehemaliger westeuropäischer Widerstandskämpfer und lokalen bürgerschaftlichen Engagements. Die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten ist seit ihrer Gründung im Jahr 2004 Trägerin der Gedenkstätte.
Bis November 2019 wurde die Gedenkstätte mit finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen und des Bundes grundlegend umgestaltet und erweitert.